
Die deutsche Kolonialgeschichte dauerte von etwa 1847 bis 1945 an. Die Berliner Afrika Konferenz r fand zwischen 1884 und 1885 statt, Afrika wurde unter den europäischen Kolonialmächten aufgeteilt und die deutschen Kolonien wurden erworben.
Territorial waren sie das drittgrößte Kolonialreich nach den Briten und Franzosen, von der Bevölkerungszahl das viertgrößte. Die vier afrikanischen Koloniegebiete waren Deutsch-Südwestafrika (Namibia), Deutsch-Ostafrika (Tansania, Ruanda & Burundi), Kamerun (heute Kamerun und Teile von Gabun, Kongo, Nigeria, Tschad und der Zentralafrikanischen Republik) und Togo (das heutige Togo und Ost-Ghana). Die Grenzen wurden willkürlich gezogen, unabhängig von der Bevölkerung, die gezwungen war, Zwangsarbeit zu leisten, und als minderwertig und unzivilisiert erklärt wurde. Von 1875 bis 1930 wurden Menschen bei Völkerschauen in Deutschland zur Schau gestellt.
Die Jahrzehnte des Kolonialismus behinderten die Entwicklung der betroffenen Länder, zerstörten kulturelle Identitäten und Religionen und führten bis heute zu Machtunterschieden, Kriegen, Korruption und politischer Instabilität.
In Namibia verursachten sie den ersten Genozid des zwanzigsten Jahrhunderts, nachdem die Herero und Nama 1904 gegen die deutschen Kolonialherren einen Aufstand machten und ihr Land und ihre Menschenrechte einforderten. Erst 2016 erkannte die Bundesregierung die Massaker an den Herero und Nama offiziell als Völkermord an. Bis heute werden Bis heute werden die Reparationspflichten gegenüber Namibia und den Herrero gefordert.
In Deutschland wurde die Kolonialzeit verklärt und bis 1945 träumten die Nationalsozialisten von einem neuen Kolonialreich in Afrika. Bis heute erinnern Straßennamen und Denkmäler an die Kolonialzeit. Berlin hat damit begonnen, koloniale Straßennamen zu ersetzen. Die Mehrheitsgesellschaft hingegen beschäftigt sich kaum mit der Reflektion kolonialer Herrschaftsmuster die auch heute noch das Denken und Handeln prägen.